18. Dezember 2025
Illegale Pyrotechnik verursacht immer wieder schwere Verletzungen und sogar Todesfälle. Die Verbreitung dieses gefährlichen Materials hat sich seit der Pandemie vergrößert und der Zugang ist so leicht wie nie zuvor. Daraus resultieren gravierende Gefährdungen für Leib und Leben von Menschen. Auch Jugendliche, auf die Pyrotechnik eine ganz besondere Faszination ausübt, sind immer wieder von diesen Risiken betroffen.
Vor diesem Hintergrund engagiert sich der Bundesverband für Pyrotechnik für Aufklärung und Prävention. Dies geschieht im Rahmen der Aufklärungskampagne #Silvester? #sicherundbunt, durch Workshops in Schulen und bei Sozialträgern in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern in Berlin – und nun auch mit dem Unfallkrankenhaus Berlin.
Am 18.12.2025 feierte das Projekt C.L.E.V.E.R. (Check Life – Explosionen verursachen ernsthafte Risiken) am Unfallkrankenhaus Berlin Premiere. Neben dem Unfallkrankenhaus Berlin und dem Bundesverband für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk e.V. waren die Berliner Feuerwehr und die Polizei Berlin mit an Bord.
In sieben Workshops bekamen Kinder und Jugendliche aus drei Berliner Schulen die Gefahren illegaler Pyrotechnik sowie mögliche Konsequenzen eindrucksvoll vor Augen geführt. Die beiden bvpk-Mitgliedsfirmen Pyrogenie und FireFashion führten den Praxisworkshop mit eindrucksvollen Schauexperimenten durch. Die Geschäftsführung des bvpk übernahm einen Workshop zu Faszination, Risiken und Gefahren von Pyrotechnik.
Teilnehmende und die durchführenden Partner:innen feierten den Projektauftakt als vollen Erfolg. Das Projekt soll im kommenden Jahr wiederholt und ausgeweitet werden. Ein bundesweiter Transfer, der ermöglichen soll das Projekt auch an anderen Orten durchzuführen, ist geplant.
Das Projekt erfuhr eine breite mediale Resonanz in ZEIT online (via dpa), Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung, Radio1, RBB und vielen weiteren.
Die Projektpartnerinnen und -partner kommentieren:
Prof. Leila Harhaus-Wähner, Direktorin der Klinik für Hand-, Replantations- und Mikrochirurgie am ukb: „Wir hatten bereits Mitte November das erste Kind, das sich mit selbstgebasteltem Feuerwerk so schwer an der Hand verletzt hat, dass wir die Finger nicht mehr retten konnten. Jetzt muss es mit einer Handprothese leben. Es berührt mich ganz persönlich immer wieder sehr, wenn Kinder und deren Eltern das Ausmaß und die lebensverändernden Folgen von schweren Handverletzungen durch Böller realisieren. Wir hoffen, mit C.L.E.V.E.R. für die Gefahren von unsachgemäßem Umgang mit Feuerwerkskörpern nachhaltig sensibilisieren zu können. Jedes Kind das wir dadurch vor schweren Verletzungen schützen können, ist ein Erfolg.“
Felix Martens, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk e.V: „Insbesondere von illegalen Feuerwerkskörpern gehen große Gefahren aus. Die Explosionskraft ist oft viel höher als die von zugelassenem und zertifiziertem Silvesterfeuerwerk. Zündschnüre brennen innerhalb von Sekundenbruchteilen ab - zu wenig Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen. Die sichere Handhabung dieser Gegenstände ist für Laien oft nicht ersichtlich, was ebenfalls erhebliche Gefahrenpotentiale bedeutet. Dennoch zirku liert illegales Feuerwerk in der Bevölkerung und der Zugang dazu ist viel zu leicht. Deshalb sind fundierte Aufklärung und Prävention wichtig. Mit C.L.E.V.E.R. führen wir den Jugendlichen vor, wie verheerend die Auswirkungen von illegalem Feuerwerk sein können - für die eigene Gesundheit und die von geliebten Menschen oder Unbeteiligten. Wir hoffen, dass das Projekt C.L.E.V.E.R. Schule macht und künftig noch deutlich mehr junge Menschen erreichen kann. So wird der Jahreswechsel bunt, fröhlich und sicher.“
Vinzenz Kasch, Sprecher der Berliner Feuerwehr: „Präventionsarbeit wie das Projekt C.L.E.V.E.R. leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung von Resilienz und verantwortungs vollem Handeln. Durch Wissen, Begegnung und gegenseitigen Respekt entstehen Verständnis für Einsatzabläufe und Vertrauen in die Arbeit der Feuerwehr. Wer Risiken einordnen kann und die Herausforderungen von Einsätzen kennt, trägt dazu bei, Eskalationen zu vermeiden und Einsatzkräfte wirksam zu unterstützen. So werden Zivilcourage und Verantwortungsbewusstsein gefördert, Brücken zwischen Bevölkerung und Feuerwehr gebaut und zugleich die Grundlage für eine sichere Hilfeleistung sowie für mögliche Retterinnen und Retter von morgen gelegt.“
Die Berliner Polizei warnt eindringlich vor dem Gebrauch illegaler Pyrotechnik. Sprecher Florian Nath: „Der Umgang mit illegaler Pyrotechnik stellt nicht nur eine erhebliche Gefahr für die eigene Sicherheit und die der Mitmenschen dar, sondern hat auch strafrechtliche Folgen. Neben der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens können unter anderem Durchsuchungen und Beschlagnahmungen von entsprechenden Gegenständen erfolgen. Die Polizei Berlin geht konsequent gegen den Besitz, Handel und Gebrauch von illegaler Pyrotechnik vor, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten und gefährliche Vorfälle zu verhindern.“
Die Schirmherrschaft für das C.L.E.V.E.R.-Projekt hat der Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf übernommen. Bezirksbürgermeister Nadja Zivkovic: „Ich danke dem ukb, der Feuerwehr, Polizei und dem Bundesverband fpr Pyrotechnik für diese wertvolle Initiative. Zu jedem Jahreswechsel hören wir in den Medien von tragischen Unfällen, deren Nachwirkungen oft schwerwiegend sind. Der Präventions- und Aufklärungsansatz ist hier ausdrücklich zu begrüßen.“
Melde dich bei unserem Newsletter an, um die neusten Infos zu Feuerwerk und zum Verband zu erhalten.
